Dienstag, 12. Januar 2010

For the first time..

Da ich im momentan im Genuss von ein paar Tagen Urlaub vom stressigen Kassenalltag bin fehlt es mir an neuem Material über das ich berichten könnte. Aber da in meinen 2 1/2 Jahren so viel passiert ist fällt mir immer wieder was ein. Wenn ich darüber nachdenke das ich tatsächlich seit 2 1/2 Jahren im selben Betrieb als Aushilfe arbeite werde ich dann doch ein wenig sentimental. Vor allem weil es aufs dreijährige zugeht. (Ja ich weiß das genau Datum meines ersten Arbeitstages noch genau- Ich muss hinzufügen das es der Geburtstag eines guten Freundes ist aber trotzdem- Datum ist Datum). In meiner grenzenlosen Sentimentalität habe ich mich dann mal an meinen ersten Arbeitstag erinnert. Und muss immer unweigerlich lachen- es war einer der schlimmsten die ich je erlebt habe.

Ich bin damals, gerade 18 geworden, völlig nervös und aufgeregt und eingeschüchtert ins Marktleiterbüro gegangen und wurde sofort ins kalte Wasser geschmissen. Kasse zählen, Kleingeld auffüllen, Kasse anmelden, die Namen der Kollegen merken, das Telefon für die Durchsagen bedienen und so weiter..
Ich saß also das erste mal an der Kasse und es war grauenhaft. Eine Kollegin stand hinter mir um mich einzuarbeiten. Der erste Kunde. Atemstille. Man erkennt eine neue Kassiererin grundsätzlich daran das sie den Artikel absucht um den Scancode zu finden- so wie ich damals. Das kostet Zeit. Ich war ebenso völlig überfordert davon das Laufband mit dem Scannen zu koordinieren und den Fuß rechtzeitig vom Pedal zu nehmen. Was eine Kundin zu dem verärgerten Ausbruch brachte: "Machen Sie das hier zum ersten Mal oder was?" Am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Gleichzeitig freundlich sein und schnell, vorsichtig und nicht zu verängstigt. Habe mich kaum getraut jemanden durchzurufen weil ich mich nicht als unfähig zeigen wollte. Dann noch das ewige Grauen mit den PLU Nummern für Obst und Gemüse, die zwar auf der Kasse stehen, aber in der Hektik nun auch nicht leicht zu finden sind. An diesem Tag beschwerte sich eine Kundin auch, weil ich ihren Kassenzettel schon weggeschmissen hatte. Tatsächlich etwas voreilig, aber ich habe selten einen solchen Ausbruch wegen etwas so unwichtigem erlebt. Als ich dann völlig fertig und den Tränen nahe meine Kasse abgerechnet hatte (mit sauberen 4 Euro Differenz.. nicht so gut) wollte ich meine Sachen aus dem Spind in den Hinterräumen holen- der war aber schon abgeschlossen. Die Kolleginnen waren sauer, wollten ja auch heim und ich musste mit dem Aufzug runter. An dem Tag habe ich mir geschworen nie nie nie wieder zu kommen und eine Supermarktkasse nur noch von einer Seite aus zu sehen- der als Kunden.
Aber ich bin wieder gekommen- und wieder- und wieder- und das jetzt seit fast 3 Jahren. Wer denkt kassieren seine eine anspruchslose Tätigkeit für Hausfrauen ohne Hobbys oder Hauptschulabgänger ohne Perspektive hat sich definitiv getäuscht. Denn Sachen über ein Band zu ziehen kann durchaus eine anstrengende Tätigkeit sein. Das musste ich an meinem ersten Tag auch erst lernen.
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3 Kommentare:

  1. Ach Herzchen :D
    Du hast es zu einer super schnellen Kassiererin geschafft!
    Is doch klasse :D

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  2. Jaaa, aber jeder fängt doch mal klein an :)

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  3. Ein B am T im Post am T14. April 2012 um 22:39

    Ich habe mal eine Kundin gehabt, die war ohne ihren Kassenzettel gegangen und kam kurz darauf wieder. Da lag der Zettel natürlich im Müll und ich suchte ihn ihr wieder raus. Und was die für ein Mordstheater gemacht hat... weil der jetzt zerknüllt war!

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