Donnerstag, 31. Dezember 2009

Alle Jahre wieder...

Alle Jahre wieder werden die restlichen Weihnachtsartikel bei uns auf die Hälfte reduziert. Ein Schild an den Waren sagt eindeutig "50% werden an der Kasse abgezogen". Das passiert aber erst beim Endbetrag, weshalb auf dem Zettel noch der Originalpreis steht. Das die Kunden da nachfragen und sichergehen wollen ist verständlich. Trotzdem nervt mich die ganze "reduzierte Weihnachtsartikel"-Sache jedes Jahr aufs neue. Denn es gibt immer wieder Kunden die über die Feiertage anscheinend auch ihren Grips mit verschenkt haben.
"Ist der Artikel auch reduziert?"
- Ja, es ist ja ein Weihnachtsartikel.
" Und wieviel kostet das dann?"
- Der Artikel kostete 5,00 und es gibt 50%, also die Hälfe, das wären also 2,50.

Man denkt man spräche mit einem Grundschulkind das gerade Prozentrechnung lernt.
Muss ich denn wirklich für die Kunden denken? Ist es zu anstrengend die Hälfte von einem Preis zu berechnen?
Vielleicht mache ich mir mal einen Spaß daraus und sage jedem Kunden der fragt das der Artikel nicht reduziert ist und weiterhin 15€ kostet. (Was bei der überteuerten Lindt Schokolade noch nichtmal verwunderlich wäre).
Und dann kaufe ich alles selbst und tröste mich mit der Schokolade über die Denkfaulheit der Menschen.
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Der Nikolaus und das Cowgirl

Es gibt Kunden die sind einem auf den ersten Blick unsympathisch. Passiert ja auch im "echten Leben", der Unterschied ist nur, dass man an der Kasse freundlich sein muss bzw. versucht freundlich zu sein..

Eine solche Kundin besuchte mich diese Woche. Ein ältere Frau mit seltsamen Outfit, sie trug einen Cowboy Hut und hatte ihre Enkelin/Nichte/keine Ahnung dabei, die eine Nikolausmütze trug. Wie gesagt, sehr seltsam.
Und ich muss gestehen, ich freue mich immer ein bisschen wenn es an der Kasse ein bisschen Streit gibt. Die meiste Zeit langweile ich mich ja meistensgehend und da ist ein bisschen Aufregung nicht schlecht.
Nikolaus und Cowgirl kamen also an meine Kasse, laut schwätzend über Unsinniges und räumten den Wagen in Zeitlupentempo aus. Als ich alle Waren auf dem Band kassiert hatte nannte ich den Endbetrag, währenddessen begann ein anderer Kunde seine Sachen dahinter zu legen."Das war ja noch nicht alles, ich war noch nicht fertig" sagte das Cowgirl zu mir und schaute dann zum Kunden hinter ihr. Da hinten steht doch noch mein Wagen" Der stand hinter der Kasse und es war wirklich nicht offensichtlich das er zu der Kundin gehörte, sie war aber empört das der Kunde hinter ihr das nicht bemerkte. Der war ebenso sauer. "Na dann müssen sie das doch auspacken, woher soll ich denn das wissen?" "Na das sieht man doch, sie brauchen wohl eine Brille"
Ich dachte schon ich würde gleich eine Schiesserei wie im Wilden Westen geboten bekommen. Die beiden gifteten sich weiter an, während Madame Nikolaus den Wagen holte und weiter auspackte- der andere Kunde musste seine Sachen nochmal abräumen. Ich fand es recht unterhaltsam. Das Cowgirl hatte dann Unmengen an Tütensuppen von Maggi und Knorr auf dem Band und ich meine wirklich Unmengen.
Was ich bei solchen Sachen dann aber sehr anstrengend finde, ist das die Kunden bei solchen "Streits" untereinander (und die kommen öfter vor als man denkt) immer wieder mich fragend anschauen, als sollte ich jetzt Partei ergreifen oder würde Ihnen doch eindeutig zustimmen.
Aber an der Kasse bin und bleibe ich die Schweiz und halte mich neutral- sonst fangen sie nämlich am Ende an auf mich loszugehen. Und das macht weitaus weniger Spaß als zuzusehen.
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Mittwoch, 30. Dezember 2009

Sharon oder nicht Sharon.. das ist hier die Frage..

Gestern wurde ich von einer Kundin beschuldigt sie "beschissen" zu haben. Ich weiß nicht ob sie genau diesen Wortlaut benutzt hat, aber sie war auf jeden Fall sehr sauer. Ich habe als viel los war schnell die zweite Kasse gemacht und bin dann zurück in den Laden um da Waren von Werbeaufstellern zurück ins Regal zu räumen. Dann wurde ich zur Kasse gerufen.
Mein Kollege erklärte mir was los war. Besagte Kundin kaufte bei mir eine Sharon und zwei Clementinen. Sie hatte aber beide Früchte in eine Obsttüte getan. Und in der Hektik habe ich ihr dann drei Sharons berechnet. Verschiedene Obstsorten sollte man aber auch in verschiedene Tüten tun, vor allem wenn es sich bei dem einen um Stückpreis und dem anderen um Gewichtsware handelt.
Zur Veranschaulichung:


In einer Obsttüte zusammen gepackt kann man die beiden ja nun wirklich mal verwechseln, vor allem ist das kein Weltuntergang, sie kriegt das Geld wieder, ich entschuldige mich und fertig.
Sie war aber überzeugt das es pure Absicht war und ich sie bescheissen wollte (das sagte sie jedenfalls meiner Kollegin, ich war ja im Laden), während meine Kollegin versuchte mich zu verteidigen, man könne das ja mal übersehen. "Dann müssen Sie die Tüten eben aufmachen". Oder verschiedene Früchte einfach in verschiedene Tüten tun?
Letzlich war es ein Betrag von 20 cent. Natürlich hat Sie die wieder bekommen, nur was hätte ich davon wenn ich sie um 20 cent betrügen würde? Das Geld gehört sowieso in die Kasse, da ich es ja verrechnet habe und selbst wenn nicht, 20 cent machen mich auch nicht reich. So viel Aufregung um eine kleine Sharon...
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Dienstag, 29. Dezember 2009

Haben Sie einen Auweis dabei?

Haben Sie einen Auweis dabei? oder: wie man sich in kürzester Zeit sehr unbeliebt macht.

Die Frage nach dem Personalausweis ist immer eine schwierige Angelegenheit. Mal fragt man versehentlich eine 26-jährige, mal ist man fest davon überzeugt, dass jemand volljährig war und erfährt im Nachhinein das derjenige erst 15 war- heute kleidet sich ja auch niemand mehr altersgerecht.
Immer wieder überkommt mich das Bedürfnis mich zu entschuldigen, dafür das ich frage und annehme, dass der Kunde nicht alt genug sei und mich ja eigentlich betrügen will. Mittlerweile aber lasse ich mich davon nicht mehr aus der Ruhe bringen, ich gehe nunmal lieber auf Nummer sicher.
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Donnerstag, 24. Dezember 2009

Habe noch einen schönen Link entdeckt

www.peopleofwalmart.com

Hier werden verrückte Outfits und einfach seltsam aussehende Kunden gezeigt. An der Kasse wünsche ich mir auch oft ich hätte eine Kamera. Was man da so alles sieht. Aber so schlimm wie bei Wal-Mart ist es zum Glück noch nicht.
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Besinnliche Weihnachten fallen dieses Jahr aus

Ach ja, die Weihnachtszeit. Keine Spur von Besinnlichkeit. Stattdessen gibts Stress und Agressionen. Kollegen die es nicht einsehen ihre Kasse zu besetzen, kaputte Lautsprecher für die Durchsagen (natürlich an der Kasse an der ich saß) und die absolute Frechheit das kein Streusalz mehr vorrätig ist.

Aber mein Highlight war der Ladendieb den wir erwischten.
Ich war gerade dabei meine Kasse zu zählen als der Chef einen älteren Mann russischer Herkunft ins Büro begleitete. Die Flasche Korn die er eingesteckt hat war schnell gefunden aber dann wurde es richtig lustig.
Zuerst versuchte er sich irgendwie rauszureden...
Ich sehe so viel Jugendliche die klauen Alkohol und das sieht keiner
- Tja Sie haben wir nunmal erwischt
Ja das war ein Test!
W-u-n-d-e-r-v-o-l-l!
Damit hat er dann wirklich den Lacher 2009 geliefert.
Leider konnten wir seine guten Absichten unsere Sicherheit zu testen nicht berücksichtigen, Ausweisen konnte er sich auch nicht und die Polizei müssen wir bei solchen Fällen sowieso rufen.
Ich frage mich nur wieso er dann nicht wenigstens was Teures geklaut hat.. Aber der Preis spielte bei seinem kleinen Test wohl keine Rolle.
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Dienstag, 22. Dezember 2009

Eine meiner Lieblingsseiten im Web ist www.belauscht.de

Hier gibt es sogar die Kategorie "Belauscht an Kasse und Wühltisch". Auf jeden Fall einen Klick wert.


St. Wendel. GLOBUS Supermarkt.

An der Kasse. Kunde kommt zur Kassiererin.

Kassiererin: “Guten Tag.”
Kunde: “Guten Tag.”

Die Kassiererin zieht die Waren über das Band.

Kunde: “Ich bezahle mit EC-Karte.”

Die Kassiererin druckt den Beleg aus und gibt dem Kunden den Stift zum Unterschreiben.

Kassiererin: “Guten Tag.”

Kunde schaut sie verdutzt an.

Kassiererin: “Ich meinte ‘Hier bitte unterschreiben’. Ich habe die Sätze vertauscht.”



Darüber musste ich besonders lachen. Ist mir so ähnlich nämlich auch schon passiert. Aber dazu ein anderes mal.
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Einmal Erkältung bitte



Das jemand dafür bezahlt.. Tsss..
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Kassenzettel? - Nee, aber ihre Nummer..

Niemals niemals niemals hätte ich gedacht das eine Supermarkt Kasse ein geeigneter Ort zum flirten ist. Natürlich sieht man mal eine hübsche Kassiererin oder unterhält sich ein bisschen aber ich war überrascht wie viele wirklich ernsthaft versuchen mich "anzumachen".
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An manches was mir an der Kasse passiert muss ich wirklich öfter denken. Zum Beispiel wie mir schon öfter jemand ein einzelnes Kinderpingui oder eine Milchschnitte an die Kasse brachte und dann furchtbar empört war, dass man die nicht einzeln kaufen kann.
Aber ganz ehrlich.. Was ist so missverständlich daran?

Sie sind zusammen geklebt,
An der Seite steht 4-er Pack,
Es gibt nur den vollen Preis am Schild..

Also wieeeesoooo?

Und es gibt so viele Sachen bei denen ich am gesunden Menschenverstand zweifeln muss..
Eine andere Kundin brachte mir Coupons aus der hauseigenen Frauenzeitschrift an die Kasse. Auf selbigem Coupon war deutlich, welche Sorte Schokolade sie damit nun zweimal zum Preis von einem bekam. Sie brachte verschiedene und war völlig empört- "das ist doch derselbe Preis"- jaaaa aber nicht dieselbe Sorte.

Sind die Leute so doof oder bin ich zu streng?
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Transparenz im Kopf

"Entschuldigen Sie, ist dieses transparente Geschenkpapier durchsichtig?"


Echt wahr.. Ist genauso passiert..
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Samstag, 19. Dezember 2009

Blöde Sprüche

The Best of: Blöde Sprüche

Damit wird mal wohl nie fertig. Denn immer wenn man denkt man hat schon alles gehört kommt einer und hat sich was neues ausgedacht. Schlimmer sind aber die, die man immer wieder hört.
Wenn dahinter ein netter Kunde steckt ist das ja in Ordnung und meist ist es nett gemeint, aber .. Trotz allem möchte ich meist nur die Augen verdrehen.


- "Brauchen sie den Kassenzettel?"
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Sprecht mir nach: Finger anfeuchten = eklig!!!

Bei der Arbeit an der Kasse ist es wichtig den Ekel zu überwinden- oder Desinfektionsspray zu haben.
Denn die Kunden feuchten ihre Finger nicht nur an wenn sie Scheine rausgeben, nein, auch bei Tüten, EC Karten (wieessooo?) und gelegentlich sogar bei Kleingeld. Ich versuche den Schein bloß an einer anderen Stelle anzufassen aber früher oder später muss ich ihn ja wieder rausgeben... Statt "Alkohol nur an Volljährige" sollten wir ein anderes Schild an der Kasse haben: "Bitte keine Finger lecken- sowas ist eklig!"
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Der einsame Single-Mann

Eine von mir gefürchtete Spezies der Kunden ist der einsame Single Mann.

Er kommt meistens spät. Hat ja sonst nichts zu tun. Er kauft Fertiggerichte, meist Pizza, Chips, Bier und manchmal Zigaretten. Er hat nie eine Tüte dabei,muss jedes mal wieder eine neue kaufen. Manchmal versucht er mich ins Gespräch zu verwickeln.

Und letzte Woche habe ich einen Fehler gemacht- Ich habe den einsamen Single-Mann angesprochen. Es war gerade nichts los an der Kasse und mir war irgendwie nach Small-Talk. Und besagter Kunde kaufte eine "Pizza Pasta"- Pizza mit Nudeln drauf, auf der Packung sieht es irgendwie nach Erbrochenem aus. Und da ich mich schon immer gefragt habe wie und ob das schmeckt habe ich einfach gefragt.
Leider kam dieses Interesse irgendwie falsch an. Er dachte wohl ich wollte flirten.
Er fing an mit mir zu schwätzen und strahlte mich an und nickte verständnisvoll bei allem was ich sagte (was nicht viel war), fragte nach meinen Arbeitszeiten, erzählte von seinem Urlaub und... Da kam zum Glück mal ein Kunde. Die kommen ja nie wenn man sie braucht. Dann verabschiedete er sich und tat mir ein bisschen Leid. Ich hoffe er ist nicht wirklich so einsam wie er mir vorkam..
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Als es zum ersten mal dieses Jahr geschneit hat kam doch tatsächlich eine Frau mit Sonnenbrille an meine Kasse. Ich hätte ja beinah gefragt was das soll..
Vielleicht kam sie ja gerade aus dem Urlaub!? Oder sie wurde von dem weiß des Schnees geblendet?! Ich werde es wohl nie erfahren..
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Jeden Samstag Morgen grüßt das Murmeltier

Als ich an diesem eiskalten Morgen meinen Arbeitsplatz betrete sehe ich zwei junge Kerle vorm Bier Regal stehen und muss mich unweigerlich fragen- Stehen die noch von gestern da oder schon wieder?
Erst die Woche davor erzählte mir einer von den Jugendlichen um halb 11, das er gerade erst vom Feiern nach Hause käme und den gekauften Eistee wegen des "Nachdursts" bräuche. Schon klar..

Sowieso arbeite ich nur äußerst ungern Samstags Morgens/Vormittags. Klar ist es schön wenn man danach noch was vom Tag übrig hat aber die Kunden..

Eigentlich gibt es nur drei Gruppen die zu dieser Zeit einkaufen (die vom Vortag hängengebliebenen mal ausgenommen)

- Die alte Frau / das alte Ehepaar
Sie machen nur ein paar kleine Einkäufe und kommen im Laufe des Tages sowieso nochmal wieder
- Die gestresste Mutter
Dann meist ohne Kinder und mit noch volleren Einkaufswagen
- Der Jogger
Hellwach und äußerst vital kauft er Brötchen, Aufschnitt und die Zeitung
Mich macht das krank. Freiwillig wäre ich um diese Uhrzeit nämlich nie wach und soviel gute Laune kann ich morgens noch nicht vertragen- es ist ja noch nicht mal hell draußen.

Viel los ist Samstags sowieso. Aber wenn, dann kommen auch wirklich alle auf einmal. Und hat man dann mal einen Moment Ruhe um durchzuatmen, etwas zu trinken und die Körbe wegzubringen dann kommt garantiert einer und sagt "Ach ist ja so schön leer gerade" oder wie heute:
"Das hab ich ja noch nie erlebt das an der Kasse gar keiner steht"
Wären sie vor zehn Minuten gekommen hätten sie das auch nicht erlebt.
"Deshalb bin ich ja erst 10 Minuten später gekommen"
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Oh du fröhliche?!

Oh du fröhliche,
oh du selige,
gnadenlose Weihnachtszeit..


Schon eine Woche vor Weihnachten gilt mich für mich fast alles schon als Weihnachtsgeschäft. Dann wenn die Kunden anfangen zu horten. - Weltuntergangsstimmung.
Oder wieso braucht man an 4 Feiertagen 3 Packungen Klopapier?
Während ich also zitternd und frierend an der Kasse sitze weil die Lüftung mal wieder ausgefallen ist und ich aus den Lautsprechern mit Weihnachtsmusik beschallt werde bricht im Laden der Krieg aus! In den Augen der Leute: Panik! Denn wenn eine Woche vor Weihnachten keine Schokoraspeln mehr da sind ist das a) eine Katastrophe und b) die alleinige Schuld der Kassiererin.
Kein Wunder das mir jeder Arbeitstag ein bisschen von meiner Weihnachtsstimmung klaut. Dafür kann ich mich an Heiligabend zurücklehnen und an all die Leute denken die ohne Schokoraspel auskommen müssen- aber immerhin haben die ja noch ihr Klopapier zum Trost..
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Morgens halb 10 in Deutschland

Ich bin immer wieder verwundert wie viel Alkohol schon Morgens über die Kasse geht. Gegen halb 10 spricht mich ein älterer Mann mit starkem Akzent an.
"Ich brauche Wodka Jelzin"
Alles klar. Soll er kriegen.
Beim kassieren bemerke ich nicht, das ich den Wodka versehentlich zweimal berechne. Kann aber ja mal passieren. Nach ein paar Minuten kommt er also wieder und ist sichtlich sauer.
Ich habe ein Wodka, nicht zwei"
Ich entschuldige mich und rufe Storno durch. Dann kassiere ich weiter.
Der Herr hatte aber leider nicht verstanden, das ich ohne Schlüssel keinen Storno machen kann und den Kollegen bereits gerufen habe. Jetzt wird er richtig unfreundlich.
"Hallo?Ich will Geld!
Glücklicherweise kommt in dem Moment mein Kollege um mich zu erlösen. Nur blöd das ich bei einer Warenrücknahme den Artikel scannen muss- der Kunde will die Flasche aber nicht rausrücken. Mein Kollege geht also um eine andere zu holen. Erneutes warten. Erneute Missverständnisse. Jetzt ist alles vorbei.
"Ich will nicht zwei Wodka, ich will Geld zurück!"
Jaaaaaaaaaaahaaaaaaaaaaa!
Nachdem wir das mit dem Storno endlich hingekriegt haben, muss der Kunde nun unterschreiben, dass er das Geld von uns zurückbekommen hat. Kann ja sonst jeder kommen. Aber es wäre ja zu schön wenn das so einfach von Statten gehen würde. Der Kunde weigert sich und diskutieren wollen wir auch nicht mehr.
"Kunde wollte keine Angaben machen" steht jetzt auf dem Zettel.
Ich war einfach nur froh ihn los zu sein..
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"dann geh ich eben woanders hin.."

Darüber, dass man als Kassierer an absolut allem Schuld und für alles verantwortlich ist könnte ich mich ewig aufregen- aber man gewöhnt sich ja schließlich an alles. Trotzdem nervt es jedesmal wieder. Vor allem weil die Kunden einem einfach überhaupt keine Chance geben. Sie wollen sich eigentlich nur aufregen. So eine Kundin kam auch letzte Woche wieder an meine Kasse. Sofort legte sie los, ohne Begrüßung, ohne irgendwelche Nettigkeiten.
"Sie haben jetzt schon seit drei Wochen kein xyz mehr da"
- Entschuldigung, was suchen sie? Ich habs nicht verstanden.
Ja diese NUK Sachen für Babys, die Flaschen und so
Ok. Das tut mir leid. Vielleicht ist es vorrübergehend ausverkauft.
Nein, ist es nicht, da ist seit Wochen nix mehr da und es verschwinden ständig sachen aus dem Sortiment unddasisteineunverschämtheitundtotalunmöglich
- Das tut mir leid aber-
Ja wenn das so weiter geht kauf ich eben woanders ein
Ich versuche ihr zu erklären das ich nichts über Bestellungen und Bestände weiß und sie bitte beim Marktleiter nachfragen soll. Hilft aber nichts. Und bein Chef fragte sie natürlich auch nicht. Am liebsten hätt ich die Sachen persönlich abbestellt.
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Donnerstag, 17. Dezember 2009

Der Jugendliche

Seitdem "meine" Filiale bis 22.00 geöffnet hat ist eine gewisse Gruppe wie eine Plage in den Laden eingefallen: Der Jugendliche/Teenager

Der Schrecken aller alten Leute, die Qual aller Mitarbeiter.
Ein typischer Freitagabend zwischen 20.00 und 22.00.
Wer Glück hat beginnt seine Schicht überhaupt erst um 20.00. Dann ist man noch relativ gelassen und nicht so leicht angreifbar.
Wenn der 20.00 Ansturm vorbei ist (bestehend aus den Leuten die immernoch im Kopf haben das sie bis zum 20.15 Spielfilm eingekauft haben müssen) wird es erstmal ruhig. Man lehnt sich zurück und genießt die Ruhe vor dem Sturm. Dann hört man sie. Grölen. Pöbeln. Noch vor der Tür. Und dann greifen sie an. Gruppenweise stürmen sie den Laden. Laut und unfreundlich. Wollen Alkohol. Wodka, Bier, Whiskey, Korn- ganz egal. "Hauptsache es ballert." Ist ja prinzipiell nichts gegen einzuwenden. Wären sie doch nur freundlich. Ich verzeihe einem Kunden wirklich alles, jeden dummen Spruch, jeden blöden Witz solange er dabei freundlich ist. (Na gut vielleicht nicht alles, aber anderes Thema..) Das sind besagte Jungspunde aber nicht. Und ich bin ja nur eine kleine Kassiererin zu der man frech sein kann. "Ahhh die Frau soundso " (Blick aufs Namensschild)
"Würd mich ja voll belasten wenn ich jetzt arbeiten müsste"
Ey Kevin hol mal nochn Wodi"
"Näää man, wir ham doch schon den Jacky"
Altaaaa, das reicht aber nicht, der Ronny trinkt doch auch noch mit"
Jaaaahaaa aber der hat mir kein Geld gegeben Mann"
Ich waaaaaaaaarte.
Nicht das man das auch vorher hätte klären können, sie stehen ja sowieso die ganze Zeit vor der Tür. Aber es ist nichts los, die Kassiererin ist eh doof und die Frage nach dem Alkohol ist das einzige was die jungen Herren beschäftigt.
Während also Kevin und Tobi diskutieren ob sie doch noch Bier mitnehmen macht Kevin den Fehler ein Sixpack aus dem Regal zu greifen das aufgerissen ist.
Und schon breitet sich eine Bierlaache auf dem Boden aus. Mir wäre das an deren Stelle peinlich. Ist es aber nicht.
Mann Alta musst du immer so ne Scheiße bauen" Hahahahahaha
Ja, muss er wohl. Mir reißt irgendwann der Geduldsfaden, bestätigt sie aber nur mehr mich zu reizen. Sie kratzen dann das gesammelte Kleingeld von Kevin, Ronny, Tobi, Melanie , Ali, Romina und Jenny zusammen und ich darf zählen. Dann fehlen noch fünf Cent.
"Isch frag mal Ali ob der noch hat" Einer rennt raus. Kommt wieder mit dem Geld. Sie sind glücklich. Unter lautstarker Dummschwätzerei verlassen sie den Laden.
Während ich dann am Rande eines Nervenzusammenbruchs den Biersee aufwische und stinke wie eine Brauerei kommt schon die nächste Gruppe. Ach, auch Alkohol. Überraschend. Die dummen Sprüche habe ich erwartet. Schließlich putze ich- und das ist ja witzig.
Wenn ich dann auch endlich die Idioten fertig kassiert habe und die nächsten seeeehnsüchtig erwarte lasse ich mich zu folgendem Gedanken hinreißen..
-> Die Jugend von heute... Das hätts früher nicht gegeben..
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Die gestresste Mutter

Als Pendant zum Familienvater gibt es dann noch die gestresste Mutter.
Ach wie tut sie mir leid.
Sie verrichtet immer den Einkauf für eine Woche. Meist mit den Kindern im Anhang. Die nerven sie dann umso mehr weil Papa ihnen die Süßigkeiten ja erlaubt hat. Multi-Tasking ist gefragt. Ich fange an zu kassieren. Mutter sucht indess die kleine Paula die nochmal ganz schnell zu den Zeitschriften wollte. Mir solls egal sein, ich habe ja genug zu kassieren. Der kleine Julian indess versucht Mutter zu helfen und fängt schonmal an die Sachen einzupacken. Flasche Wasser auf Joghurt, ist ja klar. Paula und Mutter erreichen die Kasse, sie packen den Rest der Sachen aus, Mutter entdeckt Julian und versucht sich mit Schadensbegrenzung. Währendessen versucht die kleine Paula den restlichen Joghurt aufs Band zu räumen-- aaaah Band verfehlt. Nicht ohne Grund liegt immer eine Rolle Zewa an der Kasse. Ich beende den Kassenvorgang. Mutter zahlt, meist mit Karte (geht schneller) oder mit Schein- ohne Kleingeld. Nur unnötiger Stress. Die restlichen Waren werden nur noch in den Wagen geschmissen. Nur schnell raus. Freundlich bleibt sie meist trotzdem.
Und wenn sie gegangen ist und ich in Gedanken den Joghurt aufwische tut sie mir eigentlich nur leid, die gestresste Mutter. Aber vielleicht wartet Zuhause ja Vati, der ihr ein bisschen Arbeit abnimmt- und ein paar Überraschungseier.
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Der Familienvater

Ein weiterer Stereotyp ist der Familienvater.

Für Ihn ist einkaufen kein Stress, sondern ein kleiner Ausflug mit den Kindern. Man hört Ihn schon von weitem. Naja man hört eigentlich die Kinder.
Papaaaaaaaaaa kann ich das haben?
(Die Kassen heißen ja nicht umsonst Quengelkassen, niemand kommt einfach so an einem Kinder Überraschungsei vorbei)
"Ja gut, ausnahmsweise"
"Das hier auch noch?"
"Aber du hast doch schon das andere!?"

Hin und her, hin und her, das Kind kriegt die Süßigkeit, ich kriege ein weich gewordenes Überraschungsei in die Hand gedrückt.
Der Familienvater hast meist einen lockeren (und sicherlich witzig gemeinten Spruch auf den Lippen" "Ach sie haben nur auf mich gewartet?!" zum Beispiel, wenn an der Kasse gerade nichts los ist.
Ja. Witzig. Höre ich zum ersten mal. Aber was solls. Er versucht sich nun ein bisschen in Small-Talk. Wie lange meine Arbeitszeit wohl ist, unsere Öffnungszeiten oder das Wetter. Ist mir aber lieber als Ignoranz und schweigen. Die Kleine geht glücklich mit ihrem Überraschungsei und Vati ist glücklich das sie still und brav war. Und weiß nicht was er Mutti damit beim nächsten Einkauf angetan hat. Aber schließlich ist Einkaufen ja auch nur ein kleiner Ausflug..
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Die alte Frau

An den ersten Tagen die ich in meinem Job an der Kasse gearbeitet habe (und das ist lange her) war ich so aufgeregt und nervös das mir nichts und niemals aufgefallen ist. Erst nach längerer Zeit erkennt man die Muster. Und wenn man glaubt jeder Kunde ist ein König hat man sich getäuscht- aus meiner Sicht gleicht es eher eine Herde Schaafe. Alle gleich. Naja nicht Alle. Aber es gibt Charakter die ich immer wieder entdeckte.
Und daher stelle ich nun einen meiner liebsten Stereotypen vor.

Die alte Frau
Die alte/ältere Frau hat vor allem eins: Zeit. Sehr sehr viel davon. Das erklärt auch wieso sie zu absolut jeder Tageszeit meinen Arbeitsplatz bereichern. Ich glaube schon lange nicht mehr an das Bild der "freundlichen Dame von nebenan die den Nachbarskindern Schokolade schenkt". Denn diese Frauen bringen mir keine Schokolade, sie bringen Unmengen an Kleingeld. Ich habe mich ehrlich schon oft gefragt wo das immer herkommt. Sie lassen ihr Kleingeld bei mir, kommen einen Tag später wieder und haben ihr portemonnaie wieder voll. Aber beschreiben wir doch mal einen typischen Kassengang.
Von weitem nähert sie sich langsam, die alte Dame. Oftmals hantiert sie sowohl ihr Gehwägelchen als auch den Einkaufswagen (der meistens nur wenige Artikel enthält) oder zieht einen dieser Einkaufsrollis hinter sich her. Nun fängt sie an einen Artikel nach dem anderen aufs Band zu legen. Aus Erfahrung warte ich. Dann fange ich an zu kassieren und kann die Uhr danach stellen, denn spätestens nach dem dritten Artikel höre ich "Ach sie sind ja viel zu schnell"- entweder verärgert oder klagend. Bei der verärgerten Kundin bekomme ich dann eine Predigt über die furchtbare Jugend von heute, die klagende berichtet mir von Rückenproblemen. Mir ist keine von ihnen allzu lieb. Aber ich bin ja nicht da um Freunde zu finden. Also lächle ich und kassiere weiter- ist ja nunmal mein Job. Wenn ich dann also fertig bin nenne ich natürlich den Betrag. Und schon bevor ich die dreizehneuroundzweiundzwanzigcent ausgesprochen habe fragt Sie schon nach. Ich wiederhole natürlich. Auch ein drittes mal. Trotz unseren neuen Riesenbildschirmen die sogar ich ohne Kontaktlisen erkennen könnte. All das denke ich während die alte Dame ihr Portemoinne sucht. Ja,sie sucht! Schließlich hat sie noch fünf verschiedene Einkaufsbeutelchen dabei und in einem von denen versteckt sich die Geldbörse- ah gefunden! Wir machen also weiter. Ich nenne erneut den Betrag, denn den hat sie ja schließlich zwischenzeitlich vergessen und den Bildschmirn noch nicht entdeckt. Nun beginnt der größte Spaß.
"Kann ich Ihnen noch Kleingeld geben?" Klar können sie. Die anderen Kunden stehen zwar mittlerweile bis zur Metzgerei und kein Kollege macht eine zweite Kasse auf,aber tun sie sich keinen Zwang an. Sie beginnt also zu kramen.
"Ist das ein zwanzig Cent Stück?"
Nein, das sind fünzig Cent.
Und das hier?
Nein, das sind zehn Cent.
Nun haben wir folgende Möglichkeiten:
-Die Dame müht sich weiter ab mit meiner Unterstützung das Kleingeld zu finden.
-Die Dame nimmt eine Handvoll Kleingeld und gibt sie mir (während die Hälfte natürlich runterfällt)
oder
-Die Dame hält mir ihr Portemoinee hin und ich darf suchen.
Ehrlich gesagt ist das meine Lieblingsvariante. Trotz der fiesen Fussel die ich schon in solchen Portemoinees gefunden haben aber man überwindet den Ekel.
Wir haben es also endlich geschafft den Kassiervorgang zu beenden. Die Dame beginnt ihre Sachen einzupacken. Ich kassiere den nächsten Kunden und schiebe seine Ware ins andere Fach. Das Gehwägelchen/Einkaufswagen/Einkaufstrolley/Krückstock/wasauchimmer steht mitten im Gang. Der Kunde versucht an seine Waren zu gelangen.
"Ach ich bin nunmal nicht so schnell."
Es läuft einfach immer darauf hinaus das ich Schuld bin. Nachdem die Dame es dann geschafft ihre Sachen zu verstauen spaziert sie langsam aus dem Laden raus.. wahrscheinlich um spätestens Zuhause zu bemerken das sie noch was vergessen hat- aber das macht ja nichts. Wir haben ja schließlich bis 22.00 auf..
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Wir sind doch alle Schweine..

In Zeiten der Schweinegrippe wurde den Menschen geraten sich von Menschenansammlungen fernzuhalten- witzigerweise könnte ich dann weder zur Uni noch meine Arbeit verrichten. Leider habe ich keine Wahl. Also setze ich mich bewaffnet mit Desinfektionsspray und Taschentüchern an die Kasse. Erkältet bin ich sowieso.
Ein Supermarkt ist nämlich eine einzige Bazillenschleuder. Überall hustet und schnieft jemand, putzt sich die Nase oder niest ungehalten. Das ist ja an und für sich kein Verbrechen. Aber immer wieder stehen Kunden an meiner Kasse und husten und niesen ohne irgendwelche Anstanden zu machen ihre Hand vorzuhalten- manchmal denke ich schon ich kann die Bazillen sehen oder beinah fühlen wie sich auf mich übertragen.
Es
ist
ekelhaft
!
Das die meisten Menschen keine Manieren mehr haben ist mir schon öfter aufgefallen seit ich diesen Job mache aber dieses abstoßende schniefen und an die Nase fassen ist ziemlich grenzwertig. Eigentlich ist es unmöglich.
Aber als wäre das nicht genug.. die besonders Benimmregelresistenten zücken ihr Portemoinee- LECKEN SICH DEN FINGER- nehmen einen Schein und reichen ihn mir. Da überkommt mich immer das Verlangen die Kunden zu bitten mich direkt anzuspucken damit wir das mit der Infektion beschleunigen können. Denkt denn wirklich niemand mehr nach?
Und wenn ich dann mit Erkältung und Kopfschmerzen an der Kasse sitze und Kinder auf mich zeigen und ihre Mütter fragen warum ich so eine rote Nase habe (keine Rentier-Witze bitte) und bedacht nur in meine Armbeuge huste aus Angst es könnte sich jemand ekeln..- da schauen sie mich alle angewiedert an. Fürchten die Bazillen. Dann überkommt mich immer das Verlangen meinen Finger zu lecken und den Kunden mit einem süffisanten Lächeln ihre Scheine zu reichen..
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Hellsehen oder nicht-sehen..

Schon öfter ist mir aufgefallen das die Kunden erwarten das ich Gedanken lesen kann. Ich muss wissen wann die Ware des einen anfängt und die des anderen Kunden aufhört (auch wenn diese nicht sichtbar getrennt auf dem Band liegt) und muss sofort wissen was ein Kunde möchte wenn er nach "diesem neuen Joghurt aus der Werbung" fragt. Ist ja schön und gut.
Aber die Kundin die mir eines schönen Samstags begegnete hätte ich wohl nichtmal mit Zauberkugel nicht verstehen können. Sie greifte Zigaretten aus dem über mir hängenden Fach. Betrachtet sie argwöhnisch. Gibt sie mir in die Hand.
Und ich Töpel besitze doch tatsächlich die Dreistigkeit diese übers Band zu ziehen.
"Ich wollt die nicht haben"keift sie mich an.
Aha.
Achso.
Es ist mir ein Rätsel wie sie davon ausgehen konnte das ich das wissen müsste. Kommentarlos nahm ich die Schachtel und rief ein Storno durch- natürlich war besagte Dame sehr genervt davon nun warten zu müssen- um das zu sehen brauchte ich nichtmal eine Zauberkugel...
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